SCHIMMELPILZSCHÄDEN
Schimmelpilzbefall ist in der heutigen Zeit der Hauptstreitpunkt zwischen Mieter und Vermieter. Der Vermieter bezichtigt den Mieter, dass er falsch heizt bzw. lüftet und der Mieter sieht vielmehr bauliche Mängel als Ursache für einen Schimmelpilzbefall. Nur eingehende Untersuchungen können Aufschluss darüber geben, wo die Ursache tatsächlich liegt. Hierzu gehören sowohl Untersuchungen hinsichtlich des Heiz- und Lüftungsverhaltens als auch Untersuchungen bezüglich des Gebäudes.
Festgestellt wurde, dass lediglich 15% der Schimmelpilzschäden allein auf falsches Nutzerverhalten zurückzuführen sind. Bei weiteren 35% sind die Ursachen sowohl falsches Nutzerverhalten als auch vorhandene Baumängel und 50% der untersuchten Fälle haben ergeben, dass nur Baumängel die Ursache sind. Dieses sagt jedoch noch nicht aus, wer im Falle eines Streites tatsächlich die alleinige Schuld bekommt. Aufgrund dieses Umstandes sollten sowohl Vermieter als auch Mieter bemüht sein, gemeinsam das Problem zu untersuchen und zu beseitigen.
WAS SIND SCHIMMELPILZE?
Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die allgegenwärtig sind. Das heißt, überall sind wir von Schimmelpilzsporen umgeben, denn viele Schimmelpilzsporen sind flugfähig. Schimmelpilze sind nicht grundsätzlich gefährlich für den Menschen, denn sie werden z.B. bei der Veredlung und Konservierung von Käsesorten oder aber auch bei der Konservierung von luftgetrockneten Salamisorten eingesetzt. Einen hohen Stellenwert haben Schimmelpilze auch im Bereich von Arzneimitteln. Das bekannteste Antibiotikum Penicillin wird aus dem Schimmelpilz Penicillium gewonnen. Aber es gibt natürlich auch Mikroorganismen, die in der Lage sind Stoffe zu produzieren, die für andere Organismen giftig sind. Diese Giftstoffe nennt man Mykotoxine.
WACHSTUMSBEDINGUNGEN VON SCHIMMELPILZEN
Mikroorganismen benötigen zum Wachstum Nährstoffe und Feuchtigkeit. Nährstoffe sind im Grunde genommen überall vorhanden. Selbst Staub reicht schon aus. Viele Baustoffe haben in sich schon die Nährstoffe. Insbesondere zellulosehaltige Produkte verfügen über Lignin und Glukoseverbindungen, die den Schimmelpilzen einen idealen Nährboden bieten. Das wichtigste für ein Schimmelpilzwachstum ist allerdings Feuchtigkeit. Ohne Feuchtigkeit kein Wachstum . Aber auch andere Parameter haben einen Einfluss wie z.B. Sauerstoffangebot, Temperatur und der ph-Wert. Allerdings spielen diese Faktoren eine untergeordnete Rolle. Untersuchungen haben gezeigt, dass Feuchtigkeitswerte von 70% schon ausreichen, damit einige Mikroorganismen wachsen können. Optimal für ein Schimmelpilzwachstum sind Werte zwischen 80 und 98%. Bei Werten von unter 70% ist ein Wachstum praktisch nicht mehr möglich.